12.09.2013

Virtuell in das historische Berlin eintauchen

3D-Labor der TU Berlin scannt Stadtmodelle

Das Stadtmuseum Berlin besitzt einige einzigartige Stadtmodelle, die den Wandel des Berliner Stadtbilds dokumentieren. Vier davon werden zurzeit vom 3D-Labor des Instituts für Mathematik der TU Berlin mit einem 3D-Streiflicht-Scanner erfasst: das mittelalterliche Berlin um 1450, die barocke Festungsstadt um 1688, Berlin in den Grenzen der Akzisemauer von 1750 sowie „Schinkels Berlin“ um 1830.

Ziel der Kooperation mit der TU Berlin ist es, auf Basis der gewonnenen Daten und durch Nachmodellierung am Rechner virtuelle Modelle Berlins aus den verschiedenen Zeitschichten in einem einheitlichen Maßstab zu erstellen und diese für Forschung, Präsentation und Vermittlung im Museum nutzbar zu machen.

Zum Anfassen und Begreifen

Geplant sind der 3D-Druck einzelner Gebäudemodelle in Gips zur maßstabsgerechten Ergänzung der vorhandenen Stadtmodelle und der 3D-Druck von Gebäudemodelle in Kunststoff für Besucher zum „Anfassen und Begreifen“, beispielsweise für Kinder oder blinde Besucher.

Auch die Erzeugung realitätsnaher Ansichten (Bilder und Filmsequenzen) für künftige Ausstellungen zur Vergegenwärtigung stadträumlicher Situationen, beispielsweise die Bebauung um das Stadtschloss herum, stehen auf der Agenda. Mit der 3D-Präsentation der Modelldaten als stereoskopische, interaktive und begehbare Projektion im Cave des 3D-Labors oder (auf Basis von Consumer-Technik) im Museum, kann der Besucher auch virtuell in das historische Berlin eintauchen.

Die Erstellung der virtuellen Stadtmodelle ist Teil des Projekts „3D-Technologien für Berliner Museen“. Dieses wird bis 2015 mit 350.000 Euro aus den Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert, begleitet durch die Abteilung für Kulturelle Angelegenheiten der Senatskanzlei des Landes Berlin.