Facetten einer Fotografin – Alltag in der DDR
Sowjetunion
Als „Großem Bruder“ wurde der Sowjetunion in der NBI besondere Aufmerksamkeit geschenkt. Egal, ob studentische Programme mit Freiberger FDJ-Angehörigen und sowjetischen „Komsomolzen“ in Kirgistan, Naturkatastrophen und zerstörte Dörfer in Georgien oder die Vernichtung von Mittelstreckenraketen in der Steppe Kasachstans infolge von Abrüstungsabkommen: Bernd-Horst Sefzik war dabei.
RUSSLAND
In der Moskauer U-Bahn. Ausschnitt aus einem Kontaktbogen für die Foto-Herstellung, Moskau 1977 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
Hintergrund: Zu dem Zusammenhang, in dem die Bilder entstanden sind, haben wir leider keine Informationen. Die Reportage wurde nie in der NBI veröffentlicht: Reportage 467, nicht veröffentlicht.
GEORGIEN
„Zwei bis dreimal soviel Schnee als sonst üblich hatte es im diesjährigen Winter gegeben.“, Uschguli 1987 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
„Zehntausend mußten aus ihren zerstörten Dörfern geborgen und umgesiedelt werden.“, Uschguli 1987 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
„Waleri Tschelidse, geboren und aufgewachsen im Gebirgsdorf Uschguli in Swanetien. In der letzten Januarnacht dieses Jahres verlor er bei einem Lawinenunglück seine Familie. Nur die achtjährige Tochter Maro ist ihm geblieben.“, Uschguli 1987 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
Hintergrund: Schnee, Eis und Lawinen vernichteten in den Bergen Westgeorgiens unzählige Dörfer. Allein in Uschguli und Umgebung kamen hundert Menschen unter den Schneemassen ums Leben. Zehntausende verloren ihre Heimat und wurden umgesiedelt: Abschied von Uschguli, NBI 19/87.
KIRGISTAN
„Brigadetreffen in Kotschkor-Ata. FDJ-Studenten sind in der Brigade nicht allein durch die Arbeit, sondern auch durch viele gemeinsame Erlebnisse Freunde und Partner geworden.“, Kotschkor-Ata 1977 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
Hintergrund: 14 Studentinnen und Studenten aus Freiberg verbrachten den Sommer in Kirgistan. Zusammen mit sowjetischen Studentinnen und Studenten errichten sie dort ein Erholungszentrum: Abenteuer Krigisstan WIRKLICH „KRIGISSTAN“ mit „RI“ und „SS“?, NBI 37/77.
KASACHSTAN
Sowjetische Offiziere in der kasachischen Steppe. Im Hintergrund Mittelstreckenraketen des Typs SS-20, Kapustin-Jar 1988 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
„Die Explosion der Feststoffrakete reißt einen 15m tiefen Trichter von etwa 45 m Durchmesser. Reste der Rakete brennen in 35 Sekunden aus.“, Kapustin-Jar 1988 © Stadtmuseum Berlin | Foto: Bernd-Horst Sefzik
Hintergrund: 1987 vereinbarten die USA und die UdSSR im sogenannten INF-Vertrag die Vernichtung ihrer nuklearen Mittelstreckensysteme. Die Fotoserie zeigt die Zerstörung einer ersten sowjetischen SS-20 Raketen: Anfang in der Steppe, NBI 17/89.
Der Nachlass von Bernd-Horst Sefzik (1942–1994) speist sich aus 20 Jahren fotografischer Tätigkeit. Er umfasst rund 45 Umzugskisten mit tausenden Abzügen und Negativen sowie rund 20 Schachteln mit großformatigen Abzügen vergangener Ausstellungen und Projekte. Der Bestand kam 2019 ans Stadtmuseum Berlin und wird aktuell erschlossen. Die hier präsentierten Reportagen geben Einblick in die vielfältige Arbeit des Bildjournalisten Sefzik.