Objekte zu Gast in anderen Museen
Modebilder – Kunstkleider
Ausstellung: 18.2.22 – 30.5.22
Die Berlinische Galerie zeigt Fotografien, Gemälde und Zeichnungen, die von der Rolle der Mode als Ausdrucks- und Repräsentationsmittel berichten: vom Reformkleid um 1900 über die Dada-Dandies der 1920er Jahre bis zu avantgardistischen Kleidungsentwürfen in der zeitgenössischen Kunst. Mit dabei: Modezeichnungen und Kleider aus der Textilsammlung des Stadtmuseum Berlin.
Insgesamt rund 270 Objekte aus der Sammlung der Berlinischen Galerie sowie Leihgaben ausgewählter Kleidungsstücke beleuchten das Verhältnis von Kunst und Mode. Welche Rolle spielt die Mode in Malerei, Zeichnung und Fotografie der letzten 100 Jahre? Nach welchen Regeln werden Kleidung und Kostüme in der Bildenden Kunst eingesetzt? Wie kleiden und inszenieren sich Künstler:innen damals und heute? Wie wird Mode als Medium in der zeitgenössischen Kunst genutzt?
Neben Modezeichnungen der 1920er und 1930er Jahre liegt der Fokus der Leihgaben aus dem Stadtmuseum Berlin auf den 1980er Jahren.
West-Berliner Mode: Claudia Skoda
Für außergewöhnliche Strickmodelle ist seit 1976 Claudia Skoda (*1943) mit ihrem Atelier „Fabrikneu“ bekannt. 15 Strickerinnen arbeiteten in Heimarbeit an ihren Entwürfen. Sie nutzte Stilmittel wie Dekonstruktion, Mehrlagigkeit, Transparenz, Überlänge und Überweite für ihre avantgardistischen Modelle. [...] 1982 trat sie mit eigener Boutique im New Yorker Stadtteil Soho auch international auf. Zeitweise lebte Claudia Skoda auch dort, ihre Modelle wurden aber auch weiterhin in Berlin produziert. 1989 kehrte sie nach Berlin zurück und eröffnete ein futuristisch gestaltetes Ladengeschäft mit ihren Entwürfen am Kurfürstendamm. Zehn Jahre später zog sie in den ehemaligen Ostteil der Stadt, zunächst in die Alte Schönhauser Straße, später in der Mulackstraße. Sie schloss ihr Geschäft 2018.
Textilkünstler Rolando Rasmussen
Das Stadtmuseum Berlin erwarb 2005 einen Seidenmantel des Designers Rolando Rasmussen (*1942). Der lange, schwarze Hüllenmantel im Kimonoschnitt ist aus Pongéseide gefertigt. Das Besondere an diesem Modell sind die wattierten Partien und die in Handarbeit regenbogenartig gefärbte Seide des Schalkragens sowie die Doppelärmel, die aus einem kurzen schwarzen Ärmel mit wulstartigem Saumabschluss und einem darunterliegenden regenbogenfarbenem langen Ballonärmel.
Ein ausführlicher Beitrag von Sammlungsbetreuerin Heike-Katrin Remus über die West-Berliner Modeszene der 1980er Jahre ist im Katalog zur Ausstellung erschienen.
Text: Berlinische Galerie, Heike-Katrin Remus, Melanie Huber
Berlinische Galerie
Öffnungszeiten
Mi–Mo 10–18 Uhr
Di geschlossen
Außerdem geschlossen am 24. und 31.12.
Eintrittspreis
10,00 € / erm. 6,00 €
Freier Eintritt bis 18 Jahre
Freier Eintritt für Geflüchtete
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