Kunst in Ost-Berlin 1985–1995
Der kalte Blick – Deutschland in den 1920er Jahren
Ausstellung: 14.10.22 – 19.2.23
Die große multidisziplinäre Ausstellung gibt einen Überblick über Kunst und Kultur im Deutschland der Weimarer Republik (1918-1933), aus der die künstlerische Bewegung der Neuen Sachlichkeit hervorging. Das Stadtmuseum Berlin ist mit drei Gemälden aus der Gemäldesammlung vertreten.
Neben Malerei und Fotografie umfasst die Sonderschau auch die Bereiche Architektur, Design, Film, Theater, Literatur und Musik. Im Zentrum der Ausstellung steht August Sanders für die Fotografiegeschichte besonders einflussreiches Hauptwerk Menschen des 20. Jahrhunderts, das die Umbrüche und Verwerfungen der deutschen Geschichte und Gesellschaft reflektiert. Die Ausstellung ist in Kooperation mit dem Centre Pompidou in Paris entstanden.
Leihgaben des Stadtmuseum Berlin
Das Stadtmuseum Berlin hat drei Gemälde zur Ausstellung beigesteuert. Darunter fällt das Gemälde „Margot“ des Künstlers Rudolf Schlichter (1890–1955).
Rudolf Schlichter: Margot, 1924 © Stadtmuseum Berlin
Die Prostituierte Margot wurde von Rudolf Schlichter um 1924 mehrmals portraitiert. Margot, dargestellt in der Pose barocker Herrschaftsportraits mit herausforderndem Blick und selbstbewusst in die Hüfte gestemmtem rechten Arm, Bubikopf und Zigarette präsentiert den Typus der Neuen Frau. Ihre Emanzipation erkauft sie sich mit dem Verkauf und – ihr linkes geschwollenes Augenlid deutet es an – mit der Malträtierung ihres Körpers. Der Hintergrund zeigt eine triste Mietskaserne, ihr „Reich“ ist die Straße.
Geometrische Formen
„Die Straßen der Arbeit“ ist ein Werk des Künstlers Oskar Nerlinger. Es entstand 1930. Hier wird das städtische Großstadtleben als geometrische Komposition abgebildet. Damit macht Nerlinger auf lakonische Weise die räumliche Enge der Stadtbewohner:innen sichtbar. Das Gemälde kann als Anklage gegen die Technisierung aller Aspekte des menschlichen Lebens gelesen werden.
Louisiana Museum of Modern Art
Öffnungszeiten
Di – Fr 11–22 Uhr
Sa + So 11–18 Uhr
Mo geschlossen
Eintrittspreis
Eintrittspreise finden Sie auf der Website des Museums.
Weitere Informationen zum Museum gibt es hier.