To Be Seen. Queer Lives 1900–1950

NS-Dokumentationszentrum München

Ausstellung: 7.10.2221.5.23

„To Be Seen“ widmet sich den Geschichten von LGBTIQ* in Deutschland in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Mit historischen Zeugnissen und künstlerischen Positionen von damals bis in die Gegenwart zeichnet die Ausstellung queere Lebensentwürfe und Netzwerke, Freiräume und Verfolgung nach. Zu sehen ist auch eine Leihgabe der Jeanne-Mammen-Stiftung des Stadtmuseums Berlin.

Die Ausstellung richtet einen intimen Blick auf vielfältige Geschlechter, Körper und Identitäten. Sie zeigt, wie queeres Leben in den 1920er Jahren immer sichtbarer wurde und ein offenerer Umgang mit Rollenbildern und Begehren entstand. Homosexuelle, trans* und nichtbinäre Personen erzielten in ihrem Kampf für gleiche Rechte und gesellschaftliche Akzeptanz erste Erfolge: Sie organisierten sich, kämpften um wissenschaftliche und rechtliche Anerkennung ihrer Geschlechtsidentität und eroberten eigene Räume.

Jeanne Mammen: Hermaphrodit, Berlin um 1945 © Stadtmuseum Berlin

Jeanne Mammen: „Hermaphrodit“

In der Ausstellung zu sehen ist unter anderem die Plastik „Hermaphrodit“ der Berliner Künstlerin Jeanne Mammen (1890 – 1976). Als Hermaphrodit wird in der Biologie ein zweigeschlechtliches Wesen bezeichnet. Für Jeanne Mammen, die sich viel mit der queeren Szene der 1920er Jahre beschäftigte, ist der Hermaphrodit zugleich ein Sinnbild für Vielfalt, die während der NS-Zeit systematisch unterdrückt wurde.

Als Grafikerin und Künstlerin war Jeanne Mammen vor allem in den 1920er Jahren bekannt. Mit ihren Milieuschilderungen aus den Cafés und Clubs, den Tanz- und Travestie-Etablissements, den zahllosen Kneipen und den Straßen von Berlin wurde sie zur Bildberichterstatterin der wilden 1920er Jahre. In leichtem Pinselstrich und unverwechselbaren Farben verewigte sie Licht- und Schattengestalten. Sie skizzierte dabei zugleich das Bild der „neuen Frau“, die sich nicht nur zum männlichen Geschlecht hingezogen fühlte. 

Text: NS-Dokumentationszentrum München, Martina Weinland, Melanie Huber

Erfahren Sie mehr über Jeanne Mammen

NS-Dokumentationszentrum München

Öffnungszeiten

DiSo 1019 Uhr
Mo geschlossen

Eintrittspreis

Eintritt frei

Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des NS-Dokumentationszentrums München.

Adresse

Max-Mannheimer-Platz 1
80333
München

Kontakt

Dr. Martina Weinland

Beauftragte für kulturelles Erbe

030 353059 850