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Helen Verhoeven im „Kunstraum Kraut“
Die im Zweiten Weltkrieg zerstörte „Auferstehung Christi“ in der Kraut-Kapelle des Museums Nikolaikirche ist vom 8. Juli bis zum 4. September in einer Interpretation von Helen Verhoeven zu sehen.
Eine bedrückende Szene: Im Vordergrund Golgatha, die Schädelstätte. Auf einem Leintuch, ins Bild ragend: die Füße des gekreuzigten Jesus Christus? Eine Auferstehung ist hier nicht zu erwarten. Auch sonst ist von Erlösung nichts zu spüren. Vom Tod Gezeichnete, zumeist Männer, waten im bodenlosen Sumpf einer Zwischenwelt, verharren hilflos oder versuchen zu entkommen. Wie das Jüngste Gericht ohne Richter.
Memento mori – das Bild einer Gesellschaft, die nichts begriffen hat. Was bleibt von all der Herrlichkeit am Ende eines Lebens ohne Orientierung? Woraus Hoffnung nehmen?
Das Werk im Atelier der Künstlerin © Stadtmuseum Berlin | Foto: Helen Verhoeven
Über die Künstlerin
Die 1974 in Leiden (Niederlande) geborene Helen Verhoeven wuchs in den Niederlanden und den USA auf. 1996 begann sie ihr Studium amSan Francisco Art Institute, setzte es 2001 an der New York Academy of Art fort und schloss es 2006 an der Rijksakademie van Beeldende Kunsten in Amsterdam ab. Die mehrfach ausgezeichnete Künstlerin lebt und arbeitet in Berlin und blickt auf zahlreiche Einzel- und Gruppenausstellungen zurück, unter anderem in den USA, der Schweiz, den Niederlanden und Deutschland. Ihre Werke sind in internationalen öffentlichen Sammlungen vertreten.
Mehr über die Künstlerin und ihr Werk unter: www.helenverhoeven.com
ÜBER DEN „KUNSTRAUM KRAUT“
In diesem Projekt geht es darum, sich dem vom preußischen Hofbildhauer Georg Glume (1679–1765) entworfenen Grabdenkmal künstlerisch anzunähern und sich aus zeitgenössischer Sicht mit der Fehlstelle auseinanderzusetzen, die mit der kriegsbedingten Zerstörung einer Auferstehungsszene entstanden ist. Dabei geht es nicht darum, diese zu rekonstruieren, sondern zu kommentieren und eine Raumsituation zu erarbeiten, die das Thema des verlorenen Bildes in der Kapelle Kraut, die Auferstehung Christi, im Blickwinkel von heute zu interpretieren.
Gezeigt wurden und werden Arbeiten von:
- Hans Scheib und Robert Weber
- Doris Leue
- Sabine Herrmann
- Nikolai Makarov
- Klaus Killisch und Markus Rheinfurth
- Johanna Staniczek
- Helen Verhoeven
- Helge Leiberg (Mitte September bis Anfang November)
- Rebecca Raue (Anfang November bis Anfang 2023)